Appell von Josh Shapiro in der «New York Times».
Zehn Tage nach dem Brandanschlag auf seine Residenz in Harrisburg, Pennsylvania, appelliert Josh Shapiro an Politik und Gesellschaft in den USA. Der Gouverneur von Pennsylvania notiert in der «New York Times», als Reaktion auf das Attentat hätten sich viele Menschen ohne genauere Informationen einzuholen, umgehend beeilt, «Meinungen zu verbreiten, um Likes zu bekommen, Schlagzeilen zu machen oder ihre eigene Geschichte zu untermauern. Sie suchten Trost oder die Bestätigung, dass die Motive des Brandstifters und seiner Taten zu ihrer Weltanschauung passten.»
Shapiro vertraut indes bei der Aufklärung der Tatmotive auf die zuständigen Staatsanwälten. Ihm ist es wichtiger zu betonen: «diese Art von Gewalt hat in unserer Gesellschaft keinen Platz, unabhängig von ihren Motiven». Er habe dies bereits nach dem versuchten Attentat auf Donald Trump im letzten Herbst und Anfang Jahr nach der Festnahme des mutmasslichen Mörders des am CEO des Krankenversicherungs-Konzerns United Healthcare erklärt: «Es spielt keine Rolle, ob Gewalt von der einen oder anderen Seite kommt, sich gegen die eine oder andere Partei oder Person richtet. Dieses Ausmass an Gewalt muss aufhören.»
Dafür zu sorgen, seien Politik und Gesellschaft gemeinsam verantwortlich: «Als gewählte Führungspersönlichkeiten tragen wir aber die zusätzliche Verantwortung, moralisch klar zu sprechen und zu handeln. … und haben auch die harte Arbeit zu leisten, Menschen zusammenzubringen, um in einer Welt, die uns ständig zu spalten versucht, Gemeinsamkeiten zu finden.» Dafür sei gerade Pennsylvania prädestiniert. Denn der Gründer William Penn habe «einen Ort geschaffen, an dem alle willkommen sind – einen Ort der Toleranz und des Verständnisses, an dem Menschen unterschiedlichen Glaubens in Frieden zusammenleben können.»
Er selbst sei nach dem Attentat um so mehr entschlossen, «nicht nur Menschen aller Glaubensrichtungen wieder in der Gouverneursresidenz willkommen zu heissen – wo wir Weihnachtsbäume angezündet, Iftars gefeiert und bei einer Bar Mizwa getanzt haben –, sondern auch meinen Teil dazu beizutragen, die politische Spaltung und Gewalt in Amerika heute zu bekämpfen» (Link).