USA –Bildung 18. Apr 2025

Neuer Druck auf Harvard

Trump-Regierung will Zulassung von ausländischen Studierenden an der Elite-Uni unterbinden.   

Washington droht Harvard mit neuen Sanktionen, um detaillierte Unterlagen über dort Studierende zu erhalten. Wie am Donnerstag von der «New York Times» vermeldet, hat Heimatschutzministerin Kristi Noem die Universität am Mittwoch schriftlich zur Herausgabe «relevanter Informationen» zu sämtlichen Inhabern von Studentenvisums aufgefordert, die an «bekannten illegalen oder gefährlichen Aktivitäten» beteiligt gewesen seien. Zudem verlangt Noem Informationen über die Studienleistungen der Inhaber eines Studentenvisums, um deren Berechtigung zu diesen Aufenthaltsgenehmigungen überprüfen zu können.

Die Ministerin betont in ihrem Brief die finanzielle Bedeutung dieser Studierenden: «Die US-Regierung ist sich bewusst, dass die Harvard University in hohem Masse auf die Finanzierung durch über 10'000 ausländische Studierende angewiesen ist, um ihr beträchtliches Stiftungsvermögen aufzubauen und zu erhalten.» Doch die Universität habe «ein feindseliges Lernumfeld für jüdische Studierende geschaffen», weil sie «Antisemitismus nicht verurteilt» habe. Der Brief erscheint als Reaktion auf die Weigerung des Harvard-Präsident Alan Garber, Forderungen Trumps nach umfassenden Änderungen von Zulassungs- und Einstellungsrichtlinien zu folgen. Das Weisse Haus hat Anfang Woche zunächst mit finanziellen Drohungen und Strafen reagiert, darunter dem Einfrieren von 2,2 Milliarden Dollar an mehrjährigen Zuschüssen an die Universität.

Trump will zudem die Steuerbefreiung Harvards überprüfen und womöglich aufheben lassen. Dies würde selbst eine bedeutende Institution wie die 1636 gegründete Hochschule mit einem Stiftungsvermögen von 50 Milliarden Dollar oder mehr rasch in eine existentielle Krise werfen (Link).

Laut dem Präsidenten der Wesleyan University in Connecticut, Michael Roth, arbeiten grosse Universitäten jedoch an einer gemeinsamen Position und Strategie gegen die zunehmend aggressiven Massnahmen der Trump-Regierung (Link). Details sind anhin unklar. 

Andreas Mink