Der LGBTQ+-Club an der Yeshiva University stösst auf interne Kritik.
Ende März ging ein jahrelanger Konflikt um die Anerkennung des LGBTQ+-Clubs «Pride Alliance» mit der Yeshiva University (YU) mit einem Vergleich aus, der die Anerkennung der Studentenvereinigung durch die eminente, modern-orthodoxe Institution im Norden Manhattans vorsieht. Die YU war mit Klagen dagegen zuletzt auch am US-Verfassungsgericht gescheitert (Link).
Über den engeren Disput hinaus war bedeutsam, dass Richter das Argument der YU zurückgewiesen haben, als «religiöse Korporation» nicht den Gleichstellungsgesetzen von New York State folgen zu müssen. In den USA toben seit der Jahrtausendwende Konflikte um Ausnahmen für religiöse Einrichtungen etwa bei Geburtenkontrollen, der Gesundheitsversorgung generell oder der Anstellung von LGBTQ-Menschen.
Grundlage des Berufungs-Entscheids war ein «Menschenrechts-Gesetz» von New York City, das die YU mit dem Verbot eines LGBTQ-Clubs verletze. Das Urteil erlegt der YU auf, der Pride Alliance «volle und gleichberechtigte Einrichtungen, Vorteile, Räumlichkeiten und Privilegien zu gewähren, wie sie allen Studenten-Gruppen zuteil» werde (Link)
Doch dagegen protestiert laut der JNS nun die «Coalition for Jewish Values» (CJV), die mehr als 2.500 orthodoxe Rabbiner vertritt. Die auch an der YU präsente Organisation kritisiert, dass eine für orthodoxe Juden gegründete Universität, die noch dazu einer traditionellen Jeschiwa angeschlossen ist, einen Club für Studierende mit gleichgeschlechtlichen Neigungen unterstützt. Die Kritik rührt aus dem Verbot homosexuellen Verhaltens in der Tora und ihrer ausschliesslichen Förderung ehelicher Beziehungen zwischen Mann und Frau. Zudem seien Wünsche und Vorlieben eines Menschen keineswegs unveränderliche Identitätsmerkmale, die von Natur aus legitim sind und von der jüdischen Gemeinschaft akzeptiert werden müssten.
So bezeichnet CJV-Vizepräsident Rabbi Dov Fischer den Vergleich mit der «Pride Alliance» als Chilul HaSchem (Schändung des Namens Gottes) und versichert in einer Erklärung: «Viele meiner Kollegen werden dies nicht einfach so hinnehmen. Wir werden nicht ruhen, bis diese Schande behoben ist und wir von den führenden Tora-Experten hören, dass sie zufrieden sind» (Link).