Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hat eine offizielle Anfrage des spanischen Senders RTVE entschieden zurückgewiesen, die eine Diskussion über die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest 2025 forderte. RTVE-Präsident José Pablo López begründete sein Anliegen mit «Sorgen der spanischen Zivilgesellschaft angesichts der Lage in Gaza» und forderte eine Debatte über die Rolle des israelischen Senders Kan. EBU reagierte prompt und unmissverständlich: «Alle Mitglieder der EBU sind teilnahmeberechtigt.» Der Wettbewerb bleibe offen für öffentlich-rechtliche Sender und dürfe nicht zur politischen Bühne werden. López hatte bereits im spanischen Parlament angekündigt, auf einen Ausschluss Israels drängen zu wollen – unterstützt von Abgeordneten der linken Partei Sumar, die Kan politische Nähe zur israelischen Regierung vorwarfen. EBU hält jedoch an der Neutralität des Wettbewerbs fest und betont die integrative Rolle der Musik. Auch Martin Green, der neue Direktor des Eurovision Song Contest, bezog kürzlich Stellung zur Debatte. In einem Interview betonte er, dass es beim Wettbewerb nicht um Staaten, sondern um Sender gehe. Zwar verstehe er, dass symbolische Elemente wie die Flaggenparade zu Missverständnissen führten, doch eine politische Bewertung sei nicht Teil des Eurovision Song Contest. «Kunst zeigt, wie die Welt sein könnte – nicht nur, wie sie ist», so Green. Der Wettbewerb stehe für Respekt, Sicherheit und Menschlichkeit, Werte, die verbinden, nicht trennen.
genf
25. Apr 2025
Verbindende Kunst

Emily Langloh